Diese Seite gehört zur Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD)

2022

Tag 15

Anatolien/Türkei

Samstag, 16. April 2022

Aleviten in Anatolien/Türkei

Hassan wuchs in einem alevitischen Dorf in der Osttürkei auf und spricht Zazaki als Muttersprache. In der Grundschule lernte er Türkisch und wurde später Lehrer. Inzwischen pensioniert, macht er sich Sorgen, weil seine erwachsenen Söhne und sein Bruder mit Alkoholproblemen zu kämpfen haben. Er befürchtet, dass seine Familie verflucht ist.

Auf der Suche nach Hilfe beginnt Hassan, christliche Fernsehsendungen zu schauen. Er erkennt, dass Jesus die Lösung für seine Familienprobleme sein könnte. Er liest in der Bibel und im Gebet nimmt er Jesus Christus an. Er schreibt an den Fernsehsender und jemand besucht ihn, um für ihn und seine Familie zu beten.

Unter den Türken, Kurden und Zaza in Anatolien gibt es etwa 20 Millionen Aleviten. Sie folgen einer mystischen (sufistischen) Richtung des Islams und werden von Sunniten als Sekte betrachtet. Sie fasten nicht während des Ramadans, praktizieren nicht das Ritualgebet (salat) und besuchen keine Moscheen, sondern treffen sich in Häusern oder in eigenen Versammlungsräumen, Cem evi genannt. Die Liebe zu Gott und zu den Menschen hat für sie eine größere Bedeutung als die wörtliche Einhaltung des islamischen Gesetzes. Ihre Theologie und ihr Glaube sind nicht niedergeschrieben, sondern werden von den Ältesten (dede) von Generation zu Generation durch Gedichte und Lieder mündlich weitergegeben.

Aleviten werden in der Türkei mit Vorurteilen und Schikanen konfrontiert. Sie legen großen Wert auf Bildung, auch für ihre Mädchen und Frauen. Viele schaffen es, eine Universität zu besuchen.

Wir beten

  • Um hingegebene Christen, die in alevitische Gebiete ziehen. Besonders Lehrer, Musiker und Geschäftsleute finden Zugang. (Apostelgeschichte 17,33-34)
  • Um offene Herzen, in die der Same des Wortes Gottes gelegt werden kann. (Apostelgeschichte 16,14-15)
  • Um Segen für die kleine Zahl der alevitischen Gläubigen und mehr christliche Materialien, besonders in Kurdisch und Zazaki. (2. Petrus 1,3)