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2022

Tag 2

Irak

Sonntag, 3. April 2022

Die Marschland-Araber im Irak

Abdul manövriert sein Boot mit einer Stange durch die Kanäle in den Sümpfen. Er ist auf dem Weg ans Ufer, zu seiner abgelegenen Hütte aus Schilf. Dort wird seine Familie den Fisch essen, den er zuvor gefangen hat. Abdul lebt in den Marschen (Sümpfen) des südlichen Irak, wo der Tigris in den Euphrat mündet.

Im Islam gibt es zwei große Gruppierungen: Sunniten und Schiiten. Diese Spaltung ist seit langem eine Quelle von Konflikten. Die große Mehrheit der Muslime weltweit sind Sunniten. Im Irak hingegen leben vor allem Schiiten. In den 1980er und 1990er Jahren wurde von sunnitisch- muslimischen Behörden Wasser aus den Feuchtgebieten abgezweigt, um die Lebensgrundlage der schiitischen Marsch-Araber zu zerstören. In jüngster Zeit konnte etwa die Hälfte der Sümpfe wiederhergestellt werden. 2016 wurde dieses seltene Ökosystem mit seiner einzigartigen Tierwelt zum Weltnaturerbe ernannt.

Die Marsch-Araber sind ein Volk im Umbruch. In den 1970er Jahren lebten dort 500.000 Menschen. Viele flohen jedoch, als die Sümpfe trockengelegt wurden. Heute leben dort noch schätzungsweise 48.000 Menschen. Einige sind in die Städte im Irak oder ins Ausland gezogen. Einige Marsch-Araber kehren wieder zurück und hoffen, diese Region, die der Überlieferung nach einst der Garten Eden war, zu einem Ziel für Ökotourismus zu machen.

Wir beten

  • Unter den Marsch-Arabern sind keine Christen bekannt, welche die frohe Botschaft weitergeben könnten: Jesus hat wieder hergestellt, was in Eden verloren ging. (Römer 5,17)
  • Für die Marsch-Araber in der Diaspora, dass sie die Freude in Christus finden. (Psalm 30,12)
  • Für die Bemühungen, diese besondere Umgebung wiederherzustellen, und dafür, dass diejenigen, die in ihre Heimat zurückkehren, hier lebendiges Wasser finden. (Johannes 4,14)