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2022

Tag 18

Irak

Dienstag, 19. April 2022

Die Schabak im Irak

Hassan hat seine Freunde zu Zuckerplätzchen und süßem Tee eingeladen. Doch die Stimmung ist angespannt. „Die Araber haben uns vertrieben, die Kurden haben uns im Stich gelassen. Wem sollen wir noch trauen?“ fragt er.

Hassan ist politischer Aktivist und Angehöriger der Schabak, einer Volksgruppe im Irak. Etwa 300.000 Schabak leben in der Ninive-Ebene
im Norden des Landes – dort, wo vor etwa 2.700 Jahren der Prophet Jona zur Umkehr aufrief. Heute ist die Region Schauplatz zahlreicher Konflikte, zuletzt wütete der Islamische Staat (IS) in dem Gebiet. Die Dschihadisten töteten Angehörige aller Minderheiten: Christen, Jesiden, Turkmenen – und Schabak.

Die meisten Schabak folgen dem schiitischen Islam. Das macht sie aus Sicht des IS zu Ungläubigen. Auch Araber und Kurden, die zwei dominierenden Ethnien im Irak, blicken oft verächtlich auf diese Volksgruppe, deren Angehörige als einfache Bauern oder LKW-Fahrer ihren Lebensunterhalt verdienen. Lange waren die Schabak außerhalb des Iraks weitgehend unbekannt. Dadurch, dass sie vom IS verfolgt wurden, gerieten sie plötzlich in die Schlagzeilen. Doch dies hat wenig an ihrer schwierigen Lage geändert: Die Arbeitslosigkeit ist hoch, besonders unter jungen Leuten. Viele kämpfen mit ihrer Identität als Angehörige einer kleinen Minderheit.

Wir beten

  • Dass die wenigen Christen in der Ninive- Ebene Licht und Salz für die Schabak sein können. (Matthäus 5,13f.)
  • Dass in ihrer Sprache Schabaki, die mit dem Kurdischen verwandt ist, Bibelmaterial erstellt wird. (Römer 10,17)
  • Dass bald viele Schabak mit Jona sagen können: „Aus meiner Bedrängnis rief ich zum Herrn, und er antwortete mir“ und ihre wahre Identität in Jesus finden. (Jona 2,3)