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2022

Tag 22

Sudan

Samstag, 23. April 2022

Flüchtlinge am Blauen Nil

Fatima eilt in ihre kleine Lehmhütte und packt in aller Eile ein paar Habseligkeiten zusammen. Gerüchte über einen Konflikt in der Nähe haben das ganze Flüchtlingslager in Panik versetzt, und sie entscheidet sich, mit ihren Kindern zu fliehen. Konflikt ist kein Fremdwort für sie. Fatima war Teenager, als sie und ihre Familie vor über zehn Jahren zum ersten Mal aus ihrer Heimat im Bundesstaat Blauer Nil im Nordsudan fliehen mussten. Damals konnte sie die Ausmaße des Krieges noch nicht einschätzen, und die Flucht ihrer Familie erschien wie ein großes Abenteuer. Inzwischen hat sie selber Kinder und weiß, was Krieg bedeutet.

Fatima gehört zu den Burun, einer der vielen Volksgruppen, aus denen sich die über 130.000 Flüchtlinge zusammensetzen, die jetzt in einer abgelegenen Ecke des Südsudans leben, der selbst ein vom Krieg verwüstetes Land ist. Sie sind auf die begrenzten Rationen angewiesen, die sie von der UNO erhalten, und das tägliche Leben ist ein Kampf, insbesondere seit durch die Covid-Pandemie weniger ausländische Hilfe ankommt. Fatima geht regelmäßig drei Stunden in den Busch, um Feuerholz zu schlagen, und sie kämpft um die Gesundheit ihrer Kinder.

Der Bundesstaat Blauer Nil ist für Außenstehende seit vielen Jahren unzugänglich, so dass nur wenig über die verschiedenen Volksgruppen bekannt ist, die in dieser Region zuhause sind. Obwohl der derzeitige Aufenthaltsort der Flüchtlinge immer noch schwer zugänglich ist, leben sie nun in einem Land, in dem sie die Frohe Botschaft hören können.

Wir beten

  • Um Frieden in der Region Blauer Nil im Sudan, damit die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können. (Jesaja 35,10)
  • Dass die Flüchtlinge die Macht und Liebe Gottes erkennen, Heilung erleben und Hoffnung für die Gegenwart und Zukunft finden. (Psalm 103,2-4)
  • Dass in den verschiedenen Stämmen Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern entstehen, die in ihrem Heimatland weiter wachsen können. (1. Petrus 2,9)