2022

Reza fällt erschöpft ins Bett: Er hat keine Kraft mehr, jetzt noch zu kochen. Mit anderen Gastarbeitern wohnt er zusammengepfercht auf engstem Raum in einer schäbigen, aber teuren Unterkunft. In 5 Stunden muss er schon wieder arbeiten. Die 7-Tage-Woche mit jeweils 19 Stunden Arbeit bei unerträglicher Hitze macht ihn fast krank. Doch seine Familie in Pakistan erwartet von ihm Geld. Gerüchte, dass man in Qatar durch den Aufbau von Hotels und Stadien für die Fußball-Weltmeisterschaft reich werden könne, haben ihn und viele andere junge Männer angelockt.

Im reichsten Land der Erde, das als Halbinsel von der Grenze Saudi-Arabiens in den Persischen Golf ragt, leben ca. 2,5 Mio. Menschen. Über 85 Prozent sind Gastarbeiter aus südost-asiatischen Ländern, die mit großen Zusicherungen angelockt werden, aber unter dem skrupellosen und korrupten Kafala-System (eine Art moderner Sklaverei, bei der Arbeitnehmer völlig von ihrem Arbeitgeber abhängig sind) in Qatar immens leiden. Nur 12 % der Einwohner Qatars sind Qatarer (300.000). Sie gehören größtenteils dem extremistischen Wahhabismus (Salafismus) an. Qatar ist streng islamisch. Einheimische Frauen dürfen beispielsweise nicht unverschleiert oder ohne männliche Begleitung auf die Straße. Viele Qatarer verdienen steuerfrei Geld und schlagen ihre Zeit mit Kamelrennen oder Autorennen mit teuren Luxuswagen tot. Das Land besitzt große Mengen an Erdgas und Öl. Es ist schwierig für Ausländer, mit den unnahbar und stolz wirkenden Qatarern in Kontakt zu kommen. Es gibt nur wenige "geheime“ einheimische Christen.

Wir beten

• Für Menschen wie Reza, die unter menschenverachtenden Umständen fast pausenlos arbeiten müssen und ausgebeutet werden, dass sie Jesus kennenlernen und sich ihre Umstände verbessern. (Jesaja 61,1-2)
• Dass dass Evangelium während der WM in Qatar offene Türen zu Herzen von Menschen findet.
• Dass die von Gott geliebten Qatarer trotz materiellen Reichtums ihre geistliche Not erkennen. (Markus 10,23-27)