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Gebetskalender 2012

Tag 25

Nachkommen von Arabern in der afrikanischen Wüste

Montag, 13. August 2012

Die Rashaida im Sudan

Kaffeebohnen werden auf einem kleinen, offenen Feuer in einer metallenen Dose geröstet. Frauen rollen die Planen der Zelte auf, um das Licht des neuen Tages hereinzulassen. Söhne folgen ihren Vätern mit Peitschen, um beim Hüten der Kamele und Schafe zu helfen. Kleine Mädchen laufen barfuß einen halben Kilometer weit, um ihre Cousinen zu besuchen. Der Sand wird durch den Wind aufgewirbelt; Skorpione verstecken sich unter den Teppichen, die auf dem Wüstenboden ausgebreitet sind. Es ist ein weiterer gewöhnlicher Tag mit vielen persönlichen Begegnungen in der Wüste.

Die Rashaida leben vorwiegend im Nordosten des Sudans. Sie sind ein Nomadenvolk, das vor 150 Jahren von Saudi Arabien in diese Gegend geflohen ist. Sie sprechen arabisch. Ihr Lieblingsauto ist ein geländegängiger Toyota Pick-up aus den 80er Jahren, welchen die Jungs bereits mit 12 Jahren zu fahren beginnen. Das Heiratsalter für Mädchen beträgt 14-17 Jahre. Die jetzige Frauengeneration ist die erste, die Bildung genießt. Beinahe alle Rashaida über 30 Jahre, besonders Frauen, sind Analphabeten. Doch sie haben eine reiche Erzählkultur. Die Eltern vermitteln ihren Kindern in Form von Geschichten die Traditionen ihres Stammes und der islamischen Religion sowie die Geheimnisse der Kamelzucht.

Im Volk der Rashaida gibt es viele soziale Stufen. Die meisten Männer betätigen sich als Händler oder Züchter. Im Allgemeinen sind die  Leute nicht arm, aber sie wählen einen einfachen Lebensstil: Sie leben in kleinen Häusern oder Zelten, die ihrem Leben als Beduinen entsprechen. Ihr Geld investieren sie lieber in Gold und Kamele als in feste Wohnungen. Die Rashaida sind als Schmuggler bekannt, die Textilien, Waffen und Gold von der Golfregion über Eritrea in den Sudan transportieren. Auf diesem Weg bezahlen sie keine Steuern, was aber immer wieder zu Spannungen mit den Behörden führt. 

Die Rashaida leben absichtlich zurückgezogen. Sie verkehren nur selten mit anderen Nomadenvölkern oder mit Sudanesen. Sie sind stolze Araber und gehen davon aus, dass sie direkt vom Propheten Mohammed abstammen. Sie vermischen sich nicht mit anderen Völkern. Nur einige wenige Rashaida sind bekannt, die Jesus nachfolgen. Diese leben in Äthiopien oder kamen als Soldaten in der eritreischen Armee in Kontakt mit christlichen Kameraden. Von diesen wenigen Ausnahmen abgesehen bleiben die Kultur und Denksysteme der Rashaida unverändert. Sie gelten als vom Evangelium unberührt. Nur wenige Christen versuchen, sie mit der Liebe Jesu zu erreichen.

WIR BETEN:

  • Dass Jesus die „eisernen Riegel“ (die großen Hindernisse) zerbricht, die dieses Volk vom Evangelium fernhalten (siehe Jes. 45,2-3). Dass sie Jesus als einen „verborgenen Schatz“ erkennen und sich ihm zuwenden.
  • Dass Gott Mitarbeiter sendet, die bereit sind, persönliche Freundschaften mit Angehörigen dieses einfachen Nomaden-volkes in einem schwierigen Umfeld aufzubauen.
  • Für die wenigen Nachfolger Jesu unter den Rashaida, dass sie zu Friedensstiftern unter verfeindeten Nachbarn werden.