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Gebetskalender 2013

Tag 12

Europa

Donnerstag, 18. Juli 2013

Uiguren in Deutschland

Rein äußerlich sieht man Ammanisa nicht an, dass sie chinesische Staatsbürgerin ist. Sie ist zwar von  kleiner Statur, aber ihre Gesichtszüge sind eher westlich. Sie gehört zum Volk der Uiguren, einer muslimischen Minderheit von mindestens 10 Millionen Menschen in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas. Muslim zu sein gehört für Ammanisa zu ihrer Identität, auch wenn sie wenig Wissen von dem hat, was der Koran lehrt. In ihrer Heimat ist es Frauen verboten, die Moschee zu besuchen, und der Islamunterricht ist auf staatlich reglementierte Kurse begrenzt. Ihr Wissen über den Islam kommt von dem, was ältere Generationen an sie weitergegeben haben. Ammanisa kennt die arabischen Worte und rituellen Bewegungen des Gebets, das Muslime fünf Mal am Tag sprechen. An dessen Ende fügt sie Bitten in ihrer uigurischen Muttersprache an.

Ihr Weg zum Studium in Deutschland war nicht einfach. Schon das Erhalten eines Reisepasses ist für Uiguren in China nicht selbstverständlich. Ammanisas Familie musste viel Geld investieren, damit sie den Schritt ins Ausland machen konnte. Alles geschah in der Hoffnung, dass sie einmal einen guten Job bekommt und dann ihrer Familie im nordwestlichen China unter die Arme greifen kann.

Inzwischen sieht es so aus, dass Ammanisa wohl länger in Deutschland bleiben wird. Sie ist verheiratet und hat ein Kind, aber noch kein abgeschlossenes Studium. Die Hoffnung auf einen guten Job ist in weite Ferne gerückt. Ihr Mann ist auch Uigure. Er kam als politischer Flüchtling. In Deutschland gibt es einige hundert Uiguren, die auf diesem Wege einreisen. Viele kommen mit der Vision, zur Freiheit ihres Volkes beizutragen und Menschenrechte einzufordern. Aber die Hoffnung dieser Uiguren, von Deutschland aus viel bewegen zu können, weicht oft schnell der Realität. Chinas starker Herrschaft ist auch von hier aus nicht viel entgegenzusetzen.

WIR BETEN:

  • Dass Uiguren in Deutschland, unter denen es nur einzelne Christen gibt, das Evangelium in einer Weise hören, die sie verstehen können.
  • Dass die, deren Hoffnung auf politischen Einfluss oder auf eine erfolgreiche Karriere geplatzt ist, eine viel größere Hoffnung finden, die Jesus ihnen geben will.
  • Dass Uiguren, die in Deutschland zu Jesus finden, ihre Identität und echte Freiheit in ihm erleben und diese zurück zu ihrem Volk in Nordwestchina tragen.