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Gebetskalender 2014

Tag 5

Europa

Mittwoch, 2. Juli 2014

Asylsuchende in der Schweiz

Seit 2011 liegt die Schweiz – nach Schweden – im europäischen Vergleich der Asylanträge an zweiter Stelle. Die Anträge stiegen 2010 von 15.600 auf 28.000 im Jahr 2012 an. Dieser Trend setzte sich fort. Die meisten Bewerber kommen aus Ländern mit muslimischem Hintergrund.

Was suchen sie? Schutz vor Krieg und Verfolgung? Ein besseres Leben? Einen Ort, an dem sie in Frieden leben können? Ihre Angehörigen, die bereits hier sesshaft sind?
Oft kommen verschiedene Motive zusammen. In der Schweiz sind 22 % der Bevölkerung Ausländer. Dies führt im Zusammenleben zu gemischten Emotionen. Für uns Christen klingen da die Worte Jesu im Ohr, der uns aufruft, unseren Nächsten bedingungslos zu lieben.

Einer, der das erleben konnte, ist Mehmed. Er ist 21 Jahre alt. Sein Gesichtsausdruck deutet jedoch eher auf einen 35-Jährigen hin. In einem Strassencafé erzählt er uns seine Geschichte. Seine Reise in die Schweiz kostete ihn 11.000 Dollar. Mit unterschiedlichen Schleppern war er zu Fuss unterwegs, meistens auf gefährliche Weise. Geboren wurde er in Afghanistan. Die Talibanherrschaft hatte seine Familie vertrieben. Der Vater kam in den Kriegswirren um. Zehn Jahre lebten sie ohne Zukunftsaussichten im Iran und überlebten nur durch Gelegenheitsjobs in der metallverarbeitenden Industrie.

Heute ist Mehmed in der Schweiz mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Behörden gewähren vorläufiges Aufenthaltsrecht und haben ihm, der nie eine Schule besuchen konnte, einen Deutschkurs ermöglicht. Er begann als Analphabet und konnte als Zweitbester der Klasse innerhalb von fünf Monaten abschließen. Durch ein Begegnungs- und Kontakt-Programm einer Kirche lernte er Jesus kennen. Er will unbedingt mehr von Jesus und der Guten Nachricht wissen und sehnt sich nach einer Berufs- und Familienperspektive. Mehmed wünscht sich, sein Leben neu verankern zu können.

WIR BETEN:

  • Um Heilung der vielen seelischen Verletzungen, die Asylsuchende belasten.
  • Für Christen, die mit Asylsuchenden arbeiten, dass sie mit Weisheit und Phantasie die Liebe Jesu weitergeben können und sich nicht von Enttäuschungen abhalten lassen.
  • Für die amtlichen Stellen, die Entscheidungen über Asylanträge treffen müssen.
  • Um ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Asylbewerber in Durchgangsheimen, WGs und Schulen, an Arbeitsplätzen und in öffentlichen Räumen.