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Gebetskalender 2017

Tag 1

Nahost

Samstag, 27. Mai 2017

Fasten gemeinsam als Familie

Eine Muslimin erzählt: «An meinem ersten Fastentag war ich 7 Jahre und fand es aufregend, wie ein Erwachsener behandelt zu werden. Ramadan war damals während der Schulferien; somit konnte ich tagsüber schlafen. Mutter weckte mich um 3 Uhr für das Frühstück vor Sonnenaufgang. Es gab Joghurt und ein würziges Omelett mit Chappatis (Fladenbrot). Dazu tranken wir viel Chai (Schwarztee mit Milch). 

Beim Sonnenaufgang beteten wir zusammen das erste Gebet des Tages. Nur meine Mutter und ich. So tief verbunden mit ihr wie an diesem Tag habe ich mich nie zuvor gefühlt, und auch nie mehr seither. Das Fasten hatte begonnen! Wir gingen erneut schlafen. Den weiteren Tag verbrachten wir mit Spielen. Auch half ich meiner Mutter, das Iftar zu kochen, die erste Mahlzeit nach dem Fasten bei Sonnenuntergang. 

Ich freute mich auf die Tage, an denenwir als Familie auf dem Boden um eine Decke sitzen würden, vor uns alle meine Lieblingsspeisen, die ausschließlich während dieser Zeit zubereitet werden. Dies war das einzige Mal, dass alle zehn Familienmitglieder gemeinsam aßen und ich empfand es als Fest. Am Freitag lud mein Vater jeweils für das Iftar einige seiner Freunde ein. Dann mussten wir Frauen in einem andern Zimmer warten, bis die Männer fertig gegessen hatten. Erst dann durften wir essen – und dies nach einem langen Fastentag. 

Während des Ramadan war es in unserem Haus viel ruhiger. Oft waren wir zu müde und zu hungrig zum Reden, so beteten wir, lasen im Koran, schliefen und schauten fern. Die Müdigkeit bewirkte auch Spannungen untereinander. Doch versuchte jeder auf seine Art, Gott zu gefallen, seine Pflicht zu erfüllen und seinen Segen zu erlangen – viel inbrünstiger als sonst.»

Wir beten

  • Dass in den Gebetszeiten im Ramadan Jesus einzelnen Familienmitgliedern begegnet.
  • Für ganze Familien, dass sie Jesus, der Quelle des Lebens, begegnen, wenn sie zum Essen und Beten zusammenkommen.
  • Um Frieden unter den Menschen, die sich nach Gottes Segen ausstrecken.