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Die islamische Sicht der Geschichte von Gott und den Menschen

Die Geschichte von Gott und den Menschen, wie sie Muslime verstehen, stammt aus dem Koran und den Hadithen. Hadithe sind Überlieferungen von Aussagen Mohammeds, die für Muslime einen verbindlichen Vorbildcharakter für ihr Leben haben. Es gibt verschiedene Sammlungen, die teilweise voneinander abweichen. Hadithe werden in vertrauenswürdige und weniger vertrauenswürdige eingeteilt.

Im Anfang

Gott hat alles geschaffen, einschließlich Adam und Eva (arab.  Hawa). Gott setzte die beiden in den Paradiesgarten, der im Himmel lag. Nach ihrem ersten Ungehorsam wurden sie auf die Erde verbannt. Dort lebten sie eine Weile in der Nähe von Mekka. Adam baute dort das Haus Gottes, die Kaaba, und praktizierte den Islam. Nach der Flut wurde die Kaaba durch Abraham und seinen Sohn Ismael wieder aufgebaut.

Die Propheten

Im Koran werden 25 Propheten namentlich erwähnt, 18 Namen erfahren wir in Sure 6,83-86. Einige Propheten wie Idris, Hud, Salih oder Mohammed haben keine Entsprechung in der Bibel. Hier sind die Namen einiger biblischer Propheten, die der Islam anerkennt: Adam, Noah  (Nuh), Hiob  (Ayyub), Abraham  (Ibrahim), Isaak  (Is-haaq), Ismael, Jakob  (Ya‘qub), Josef  (Yusuf), Mose  (Musa), David  (Daud), Salomo  (Suleiman), Johannes der Täufer  (Yahya) und Jesus  (Isa).

Jesus aus islamischer Sicht

Der Messias Jesus (im Koran  Isa genannt) wurde von Allah in Maria ( Maryam) geschaffen und von ihr als Jungfrau geboren. Jesus werden im Koran große Titel zugesprochen (Messias, Wort von Gott, Geist von Gott) und er tut viele Wunder. Trotzdem wird er nur als ein Diener Allahs gesehen. Als guter Prophet starb er nicht am Kreuz, sondern Gott bewahrte ihn davor, indem er ihn in den Himmel entrückte. Am Kreuz starb ein anderer, dessen Aussehen Jesus ähnlich war. Viele Muslime meinen, dies sei Judas gewesen.

Das Leben Mohammeds (570-632 n. Chr.)

Das Leben Mohammeds und sein Wirken als Prophet spielten sich in Mekka und Medina (Saudi Arabien) ab. (Siehe die Informationen auf Seite 8.)

7. Jahrhundert bis Gegenwart

Der Islam breitete sich durch Handel, Predigt und den  Dschihad (Heiliger Krieg) aus. Das islamische Recht ( Scharia), das Vorbild Mohammeds und die islamische Tradition bestimmen das Leben der Muslime in Familie und Gesellschaft.

Die islamische Zukunftsperspektive

Jesus wird wiederkommen und alle Christen zu Muslimen machen. Eine Art Antichrist ( Al-Dadschal) wird durch Jesus besiegt werden und somit wird der Islam weltweit herrschen. Danach wird Jesus heiraten, Kinder haben, sterben und neben Mohammed in Medina begraben werden. Am Ende der Zeit werden die Toten zum Jüngsten Gericht auferweckt werden. Entsprechend ihrer Taten werden sie im Himmel oder in der Hölle sein.  

Anmerkung: Die Einheit Gottes (arab. Allah) wird im Islam so verstanden, dass eine Dreieinigkeit ausgeschlossen ist und als Gotteslästerung angesehen wird. Arabisch sprechende Christen im Nahen Osten benutzen auch den Namen Allah. Aber es besteht ein unüberbrückbarer Unterschied zwischen dem Gott der Bibel und dem Gott des Korans. Nach islamischem Verständnis wurde der Mensch nicht im Bilde Gottes geschaffen und Gott ist nicht der Vater Jesu. Trotz der Jungfrauengeburt wird die Gottheit Jesu abgelehnt. Kaum ein Muslim weiß, dass Jesus in Wirklichkeit der gesalbte König und Retter ist.