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Praktische Tipps für die Begegnung mit Muslimen

Hier einige grundsätzliche Tipps

Erster Schritt: Gebet! Durch Gebet kann Gott unsere Herzenshaltung Muslimen gegenüber verändern, Vorbehalte ausräumen, Ängste abbauen und uns fähig machen, ihnen mit Liebe zu begegnen. Es ist nicht möglich, mit allen Menschen in Kontakt zu treten. So bitten Sie Gott, dass ER Ihnen hilft zu erkennen, mit wem Sie eine Beziehung anknüpfen können. Dann sollten Sie auch bedenken, dass nicht jeder zu jedem einen „Draht“ hat. Gestehen Sie Ihrem Gegenüber auch die Freiheit zu, vielleicht „Nein“ zu einem Kontakt mit Ihnen zu sagen.

Ein erster Besuch

Trauen Sie sich und besuchen Sie doch mal den Menschen, den Gott Ihnen aufs Herz gelegt hat. Ein Besuch ehrt die Person. In den eigenen Wänden fühlt sie sich sicher. Seien Sie einfühlsam und versuchen Sie zu spüren, ob Sie willkommen sind und wie lange Sie bleiben können. Laden Sie danach zu sich nach Hause ein. Vorerst vielleicht „nur“ zu einer Tasse Kaffee oder Tee mit Kuchen. Es gibt aber auch Menschen, die ungern andere besuchen. Wenn das so ist, akzeptieren Sie es und machen Sie die Besuche. Missverstehen Sie das nicht als mangelndes Interesse am Kontakt.Generell gehen Frauen auf Frauen und Männer auf Männer zu. Zwischen Männern und Frauen sollten wir eine gewisse Distanz bewahren. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Frauen oder Mädchen von Männern beobachtet werden. Die Männer sollten aufpassen, dass sie gegenüber den Frauen und Mädchen nicht zu unbekümmert sind.
Grundsätzlich sollte Muslimen nie Schweinefleisch und Alkohol angeboten werden. Wenn man merkt, dass die Gäste unsicher sind, kann man von vornherein kurz darauf hinweisen, dass wir kein Schweinefleisch, sondern Rind oder Hähnchen kochen werden.

Gespräche

Zeigen Sie Interesse am Herkunftsland, an Essgewohnheiten, Sitten und Musik. Lassen Sie sich im Atlas zeigen, wo Ihr/e neue/r Bekannte/r herkommt. Im Orient ist es üblich, sich nach den Eltern und ihrem Ergehen zu erkundigen. Schauen Sie gemeinsam Fotos von Ihren Familien an.

Kochen und Backen

Frauen können sich treffen, um miteinander zu kochen oder zu backen. Viele ausländische Frauen möchten sehr gerne lernen, wie die deutschen Frauen Kuchen zubereiten. Können Sie Hausaufgabenhilfe anbieten? Manche Kinder nehmen das sehr gerne in Anspruch.

Gebet

Bietet sich die Gelegenheit, ein Tischgebet zu sprechen, können Sie das wahrnehmen. Werden Sie im Gespräch mit Nöten und Problemen konfrontiert, können Sie vorschlagen, diese im Gebet zu Jesus Christus zu bringen. Ihr Gegenüber wird auf diese Weise Zeuge, wie vertrauensvoll und konkret Sie mit dem lebendigen Gott reden können. Krankenund Kondolenzbesuche sind sehr wichtig. Ist jemand Ihrer Nachbarn oder Kollegen erkrankt, oder ein Angehöriger verstorben, können Sie durch einen Besuch Türen zu den Herzen der Menschen öffnen. Über eine Karte aus dem Urlaub freut sich wohl jeder, auch ihr/e muslimische Bekannte/r.

Advents- und Weihnachtszeit, christliche Feste

Laden Sie doch mal muslimische Freunde oder Nachbarn zum Plätzchenbacken, Basteln und Feiern ein. Daraus kann sich eine Gelegenheit ergeben, dass sie solche Feste kennen lernen möchten und wir ihnen den Grund unseres Feierns erklären können.
An muslimischen Feiertagen können Sie durch Interesse und Fragen etwas über deren Inhalte und Sitten erfahren. So lernen wir voneinander.
Orientalen lieben Geschichten, reden oft in Gleichnissen und mit Sprichwörtern. Beten Sie um gute Einfälle, benutzen Sie die Gleichnisse der Bibel, um den Menschen Gottes Botschaft zu sagen. Wenn Sie von Jesus sprechen, gebrauchen Sie nicht als erstes den Titel „Gottes Sohn“, sondern sprechen Sie von Jesus als dem guten Hirten, der Brücke zu Gott, dem Retter, dem Licht, der Liebe, der Offenbarung Gottes usw.
Muslime achten alles Heilige auch mit äußerem Respekt. Sie bewahren den Koran meistens in einer Höhe oberhalb der Gürtellinie auf, sei es im Bücherbord, einer Vitrine oder einem Extra-Beutel an der Wand. Zeigen auch Sie Respekt vor der Bibel und legen Sie diese nie auf den Fußboden oder an Stellen, wo sie beschmutzt werden kann.
Geben Sie in der Muttersprache ein NT, eine Bibel, den Jesus-Film als DVD, Kalender zum neuen Jahr oder sonstige Literatur oder Kassetten weiter. Außerdem sind 6 Schriften in Deutsch zusammengestellt worden, die sich besonders für Muslime der zweiten und dritten Generation eignen, die oft besser Deutsch sprechen als ihre Muttersprache.
Greifen Sie nicht den Islam, Muhammad oder den Koran an. Geben Sie einfach Zeugnis von Ihrem Leben mit Jesus, von dem, was er Ihnen bedeutet und wie Sie ihn im Alltag erfahren. Versuchen Sie, Gottes Wort lieb zu machen, ohne den Koran herabzusetzen.
Es ist wichtig, den anderen als von Gott geliebten, individuellen Menschen wahrzunehmen und ihm so zu begegnen. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, mit eigenen Erfahrungen, Hoffnungen, Enttäuschungen und Verletzungen und den Wunsch, geliebt und anerkannt zu werden.
Auch wenn Sie solche Hinweise beachten, ist es keineswegs selbstverständlich, dass Begegnungen gelingen. In den letzten Jahren haben die Verletzungen und das Misstrauen auf beiden Seiten zugenommen. Muslime fühlen sich in unserer Gesellschaft oft ausgegrenzt und zurückgewiesen.
Gute, gesegnete Begegnungen sind nicht einfach zu „machen“. Sie sind ein Geschenk von Gott. Deshalb möchte ich Sie nochmals von Herzen darum bitten, anhaltend für Muslime zu beten, sie zu segnen und ihnen zu helfen, die große Liebe Gottes durch Jesus Christus zu erkennen.

Und...

Lassen Sie sich nicht entmutigen! Haben Sie keine Angst. Jesus hat alle Macht im Himmel und auf Erden. IHM wollen wir vertrauen.

Gott segne Sie und setze Sie zum Segen.